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(Darwin-Press) Krokodile haben sich in diversen ökologischen Nischen dieser Welt eingenistet, wo sie selbst in unserer globalisierenden Welt noch eine Überlebensmöglichkeit haben. Im Grunde sind die zu den Krokodilen zählenden Gattungen über den gesamten Globus verteilt anzutreffen (vgl. Abb.1). Ob man es nun mit südamerikanischen Kaimanen, nordamerikanischen Alligatoren oder den in Afrika, Ozeanien oder Australien ansässigen Krokodilen zu tun hat, immer ging man davon aus, dass man es mit einer bedrohten Spezies zu tun hat, die es zu schützen gilt.
Umso erschreckender ist die Meldung des australischen Nachrichtendienstes Darwin-Press, wonach es im Norden des Kontinents zu einer regelrechten Plage durch eine weniger bekannte Unterart des australischen Krokodils gekommen ist. Das bisher in der breiten Öffentlichkeit nur Wenigen bekannte Baumkrokodil (crocodylidae arboris) (vgl. Abb.2), eine Unterart des gemeinen australischen Krokodils galt gemeinhin als ausgestorben. Wie es jetzt aussieht, hat jedoch eine bislang kleine Population dieser nur etwas mehr als 1,40 m langen Tiere in den dichten Wäldern Nordaustraliens überlebt und konnte sich, wie Fachleute meinen, auf Grund des starken Rückgangs natürlicher Feinde, wieder stark vermehren.
Gefährlich ist das Baumkrokodil besonders wegen seiner ungewöhnlichen Methode der Beutejagd. Während fast alle sonst bekannten Spezies ausschließlich im Wasser leben, fühlt sich das Baumkrokodil auch an Land ausnehmend wohl. Da es vorwiegend in waldreichen Regionen beheimatet ist, hat es sich in hervorragender Weise an das Überleben in Wäldern angepasst, wobei ihm seine, bei den Crocodylidae einzigartige Kletterklaue (vgl. Abb.3) gute Dienste erweist.
Die Echsen erklimmen die Baumkronen geeigneter Bäume, indem sie ihre Klauen in die weiche Rinde schlagen und sich ganz allmählich hochziehen. Oben angekommen hängen sie sich kopfüber an starke Äste, wobei sie sich ihres starken Schwanzes bedienen, der das Tier mühelos halten kann. Oft stundenlang verharren die Baumkrokodile völlig bewegungslos und warten auf Beute, die am Boden ihren Standplatz kreuzt. Dabei ist ein Baumkrokodil nicht wählerisch, lässt sich blitzschnell fallen und schnappt mit seinen Zähnen zu. Das Verhalten der Tiere war schon früher bekannt, doch wird auf Grund der jüngsten Zwischenfälle ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass Individualreisen insbesondere im Norden Australiens zu einem nicht kalkulierbaren Risiko geworden sind. Berichte über entsetzliche Wunden durch Baumkrokodilangriffe sprechen eine deutliche Sprache.
Wer in den kommenden Monaten in den Norden Australiens - insbesondere seiner Wälder - reisen will, wird dringend aufgefordert, sich mit dem Informationsbüro des Department for Nature (DFN) in Darwin in Verbindung zu setzen. Dort erhält man auch Informationen über geführte Touren durch die gefährdeten Gebiete.